Was Ehepaare bei einem Hauskauf beachten sollten

Ein Hauskauf für verheiratete Paare bietet zum einen Beständigkeit, Sicherheit sowie ein Nest für die zukünftige Familie. Aber bei einem so wichtigen Entschluss werden Sie mit wichtigen Entscheidungen konfrontiert.

Ein eigenes Haus – Ihr Traum vom Eigenheim geht in Erfüllung, aber vergessen Sie nicht auf die hohen Kosten bei einem Immobilienkauf. Damit Sie sich als zukünftiger Eigentümer nicht unüberlegt handeln, muss der Kaufvertrag zunächst notariell begläubigt werden. Als nächstes steht die Eintragung in das Grundbuch an.

Generell lassen sich bei bei einem Hauskauf beide Ehepaare in das Grundbuch eintragen. Diese Entscheidung hat auch positive Aspekte. Somit hat man die Absicherung, dass das Haus nicht ohne die Zustimmung des anderen Partners, einfach verkauft werden kann.

Etwas Negatives hat es aber – und zwar im Falle einer Trennung oder Scheidung. Wenn Sie sich gemeinsam für den Kauf eines Haus entscheiden, muss auch besprochen werden, was mit der Immobilie im Falle einer Trennung oder Scheidung geschieht. Wer zieht aus? Wer behält das Haus? Was passiert mit den gemeinsam angeschafften Einrichtungsgegenständen? Welche Abmachung sollte getroffen werden? Natürlich kann auch bei dieser heiklen Situation alles auf harmonische Weise gelöst werden, wie es letztendlich nach der Trennung mit dem Eigentum weitergehen soll. Aber es kommt immer wieder vor, dass es auch ganz anderes kommen kann. Für diesen Fall haben Sie folgende Optionen zur Verfügung:

1. Ein Partner zahlt den anderen Partner aus. Für den Fall, dass die finanziellen Mittel nicht zur Verfügung stehen, bleibt Ihnen noch eine Option:
2. Das Haus wird veräußert. Bedenken Sie aber, dass bei dieser Entscheidung mit beachtlichen Verlusten zu rechnen ist.

Steht aber nur ein Ehepartner im Grundbuch, so ist die Sache offensichtlich: die Eigentumsverhältnisse sind eindeutig. Denn nur der Eigentümer, der im Grundbuch eingetragen ist, ist auch der rechtmäßige Eigentümer der Immobilie.

Bedenken Sie Folgendes: Dieser Fall bedeutet nicht automatisch, dass der andere Partner keinerlei Rechte am Haus hat. Das Haus sowie alle weiteren Vermögensgegenstände können in Form eines Zugewinnausgleiches zur Berücksichtigung kommen.

„Zugewinnausgleich bedeutet, dass derjenige Partner einen Anspruch auf Ausgleich hat, der während der Ehe weniger Vermögen in der Zugewinngemeinschaft erwirtschaftet als der andere. Oder umgekehrt: Es bedeutet, dass derjenige Partner, der während der Ehe mehr Vermögen erworben hat als der andere, die Hälfte seiner Vermögenswerte an den weniger vermögenden Partner abgeben muss.“

Quelle: Scheidung.de

Dieses Gesetz kommt bei allen Ehepaaren zur Anwendung, wo kein Ehevertrag geschlossen wurde. So oder so – es gilt die 50/50-Regel.

Wie Sie sehen können, hat man mit Vor- und Nachteilen zu rechnen. Aber als frischvermähltes Paar denkt man ja nicht sofort an Trennung oder Scheidung. Bei einem so großen Projekt sollte man trotzdem genaue Regelungen treffen, damit Ihnen diverse Streitigkeiten am Ende erspart bleiben.