Alte Hochzeitsbräuche

Alte Hochzeitsbräuche und Traditionen

Alte Hochzeitsbräuche sind längst nicht vergessen. Alte Traditionen wie das Bewerfen des Brautpaares mit Reis sowie das Anschneiden der Hochzeitstorte bestehen noch immer neben neuen Hochzeitsbräuchen.



Ganz beliebt ist jetzt zum Beispiel das Beschenken der Hochzeitsgäste mit Mandeln. Wir haben für Sie einige ganz interessante Beiträge zum Thema alte Hochzeitsbräuche zusammengestellt.

Inhaltsverzeichnis

Wieso ist das Brautkleid eigentlich weiß?

Interessiert an alte Hochzeitsbräuche aus aller Welt? Hier bei uns finden Sie die Antwort. Stöbern Sie einfach ein wenig durch die Kategorie der alten Hochzeitsbräuche. Hier finden Sie die Antwort auf viele offene Fragen.

Alte Hochzeitsbräuche

Alte Hochzeitsbräuche und ihre Bedeutung

Rituale und alte Hochzeitsbräuche wie Reiswerfen, Baumstamm zersägen oder die Brautentführung. Damit wird man meist bei jeder Hochzeit konfrontiert. Hier geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über verschiedene Hochzeitsbräuche sowie zu ihrem Ursprung.

Alte Hochzeitsbräuche

Autofahrt

1. Am Hochzeitstag soll der Bräutigam nicht selbst Auto fahren. Daran wird er normalerweise von einem Chauffeur gehindert, um nicht in sein Unglück zu fahren.

2. Um böse Geister zu vertreiben, werden leere Blechdosen an eine Schnur befestigt und an das Auto gehängt. Die Hochzeitsgesellschaft, die hinten nachfährt, hilft mit dem lauten Hupen mit.

Baumstamm zersägen

Nach der kirchlichen Trauung wird dem Brautpaar ein Baumstamm in den Weg gelegt. Mit einer Handsäge ausgestattet, muss das Brautpaar den Baumstamm Auseinanderschneiden. Dabei muss das Paar zeigen, wie gut es zusammenarbeiten kann. Denn das Zersägen ist leichte gesagt als getan. Das Zersägen steht für die Gleichberechtigung in der Ehe – auch mal Nachgeben und Zuhören. Die Aktualität der alten Hochzeitsbräuche spiegelt sich in den noch aktuellen Bedeutungen.

Blumenkinder/Blüten streuen

Der Brauch der Blumenkinder ist heidnisch und einer der sehr alten Hochzeitsbräuchen. 

Der Duft der Blumen soll die heidnische Fruchtbarkeitsgöttin anlocken und dem frisch vermählten Paar reichlich Kindersegen bescheren.

Brautjungfern

Der Brauch der Brautjungfern soll böse Geister von der Braut ablenken. Brautjungfern zogen sich schöne Kleider an, um die bösen Dämonen zu verwirren.

Brautschleier/Schleiertanz ("Kranzlabsingen")

Früher symbolisierte der Brautschleier die Reinheit und Jungfräulichkeit der Braut. Um Mitternacht wurde dann der Brautschleier abgenommen und ab dem Zeitpunkt war die Braut Ehefrau. Aus diesem Brauch entwickelte sich später ein neuer Brauch – der Schleiertanz – „Kranzlabsingen“ – welcher noch heute praktiziert wird. Bei diesem Brauch tanzt die Braut zuerst alleine auf der Tanzfläche bis zur Mitternacht. Die unverheirateten Frauen kommen nach und nach und versuchen einen Teil vom Brautschleier zu ergattern. Sie sollen dabei etwas vom reichen Segen abbekommen. Welche Frau jedoch am meisten vom Brautschleier abreißt, soll die nächste Braut werden.

Brautschuhe

Früher war es üblich, dass die Braut die Brautschuhe vom eigen Lohn bezahlte. Sie sammelte über Jahre Pfennige für ihre Brautschuhe. Es durfte kein anderer die Brautschuhe kaufen, denn das würde Unglück bringen. Noch heute wird dieser Brauch fortgeführt. Viele Bräute bezahlen ihre Schuhe noch immer mit 1-Cent-Stücken. Oft wird ein Geldstück in den Brautschuh gelegt, um dafür zu sorgen, dass das Geld in der Ehe nie ausgeht.

Um Mitternacht ist es Brauch, den Brautschuh zu stehlen und anschließend zu versteigern. Das läuft in der Regel so ab: Ein Gast bietet einen Euro und muss ihn auch gleich bezahlen. Der zweite Gast erhöht um vier Euro und muss so die Differenz bezahlen – in diesem Fall drei Euro. Die Auktion endet dann, wenn der Bräutigam, der Brautvater oder der Trauzeuge gemeinsam das höchste Gebot halten. Der Erlös wird dann dem Brautpaar überreicht. Wie bei vielen alten Bräuchen kommt dieser dem Brautpaar zugute.

Brautstrauß/Brautentführung

Es gilt als Tradition, dass der Bräutigam den Brautstrauss für die Braut aussucht und kauft. Der Brautstrauss wird erst kurz vor der Trauung übergeben. 

Die Braut darf den Strauss nicht aus den Augen verlieren, wird ihr aber der Brautstrauss entnommen, so gilt die Braut als „gestohlen“. 

Diesen Brauch nennt man die „Brautentführung“. Die Freunde bringen die Braut weg und verstecken sie in einem Wirtshaus. Der Bräutigam muss sich nun auf die Suche nach seiner Braut machen. Als Brauch gilt auch, dass der Bräutigam sämtliche offenen Rechnungen bezahlt, in den er nach seiner Ehefrau bereits gesucht hat. Ausgelöst wird die Braut mit Kisten Bier oder hochprozentigen Getränken.

Der alte Hochzeitsbrauch geht bis ins Mittelalter zurück. Damals entführen Adelige und Gutsherren die Bräute seiner Untertanen und holten sich so das Recht, die Braut für die erste Nacht für sich zu beanspruchen. Die Trauzeugen müssten die Bräute vor der Entführung – falls nötig auch mit ihrem Leben – zu beschützen.

Ein weiter Brauch vom Brautstrauss: Nach der Trauung wirft die Braut den Brautstrauss mit dem Rücken gekehrt oder mit verbunden Augen, in die Menge der unverheirateten Damen. Diejenige, die ihn fängt, wird als nächste heiraten.

Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes, etwas Blaues

Dieser alter Hochzeitsbrauch kommt ursprünglich aus England („Something old, somthing new, something borrowed, something blue“), und ist einer der ältesten Bräuche. Auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz ist diese Tradition unter den alten Hochzeitsbräuchen sehr beliebt. Die Braut soll etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues zur Hochzeit tragen.

– Etwas Altes: Beim alten Gegenstand wird meist Schmuck genommen wie zum Beispiel ein Familienerbstück. Das Alte symbolisiert die Familienherkunft der Braut.

– Etwas Neues: Dabei können zum Beispiel das Brautkleid, die Brautschuhe, Blumen oder Ringe ausgesucht werden. Also alles, was neu für die Hochzeit angeschafft wurde. Das Neue symbolisiert den neuen Lebensabschnitt, der mit dem Partner eingegangen wird.

– Etwas Geborgtes: Laut alten Hochzeitsbräuchen wird gern ein Schmuckstück von der Freundin oder Mutter ausgeliehen, welches dann nach der Feierlichkeit zurückgegeben wird. Das Geborgte symbolisiert Unterstützung und Geborgenheit, welche man Seite der Freunde und Verwandte erfährt.

Etwas Blaues: Die Farbe Blau steht für Reinheit und Treue. Aus diesem Grund gab es in der Antike meistens blaue Hochzeitskleider. Als blaues Accessoire wird gern ein Strumpfband genommen.

Hochzeitslader

Früher ging der Hochzeitslader mit dem Bräutigam ins Elternhaus seiner Geliebten – im Auftrag des Bräutigam und hielt um Ihre Hand an. Die Annahme des Antrages wurde durch einen Handschlag oder ein Geldstück besiegelt.

Eine weitere Aufgabe des Hochzeitsladers war es, sich bei den Gästen persönlich vorzustellen und und sie mit einem kurzen Lied zu der Feierlichkeit einzuladen.

Heutzutage unterhält der Hochzeitslader die Gäste, überwacht den Ablauf und moderiert durch den Abend. Ein Hochzeitslader kann ein Familienmitglied, ein Bekannter oder ein Professioneller sein.

Hochzeitstorte

Dies ist wohl eine der alten Hochzeitsbräuche, der bei keiner Hochzeit fehlen darf. Die Hochzeitstorte wird gemeinsam vom Brautpaar angeschnitten. Symbolisiert wird dabei der Zusammenhalt und die Einigkeit einer Ehe. 

In der Ehe hat derjenige das Sagen, wer dabei die Hand oberhalb hat – so der Glaube.

Junggesellenabschied

Einer unter den noch nicht so alten Hochzeitsbräuchen kommt aus England (und heißt dort „Stag Party“ oder „Stag Night) und wurde früher vom Vater der Braut organisiert. Heute ist der Junggesellenabschied die Gelegenheit für Bräutgam und seine Freunde, es so richtig krachen zu lassen. Früher war es jedoch eine ernste Angelegenheit.

Als letzte Bewährungsprobe musste der Bräutigam lange Ansprachen für die Bedeutung der Ehe halten. Später müsste er sich bei Spielchen gut bewähren. Heute wird der Junggesellenabschied meistens mit Sauftouren mit lustigen, peinlichen Spielen sowie mit Stripperinnen gefeiert.

Inzwischen gibt es auch Junggesellinnenabschiede, die ähnlich gefeiert werden. Sie werden meistens von Freunden veranstaltet und werden in der Regel zwei Wochen vor der Hochzeit abgehalten.

Küssen

Es ist bei den dänischen Hochzeitsfeiern Brauch, dass die Gäste Braut oder Bräutigam küssen dürfen, sobald einer den Raum verlässt.

Polterabend

Früher wurde Steingut-Porzellan zerschlagen. „Scherben bringen Glück“. Außerdem sollen Scherben die bösen Geister vertreiben. Die Scherben müssen dann vom Brautpaar zusammengekehrt und entsorgt werden. Glas darf auf keinen Fall zerschlagen werden, denn das soll Unglück bringen.

Der Polterabend findet meist am Abend vor der standesamtlichen und kirchlichen Trauung statt. Es sollen dem Brautpaar auch jene Bekannte gratulieren können, die nicht zur Hochzeit eingeladen sind. Es wird vom Brautpaar der Termin bekanntgegeben und es wird gehofft, dass viele Leute kommen.

Spalierstehen

Nach der kirchlichen oder standesamtlichen Trauung stellen sich die Hochzeitsgäste in zwei Reihen auf bilden mit den Händen einen Tunnel. Den muss das Brautpaar durchschreiten. Symbolisiert wird dabei der erste gemeinsame Weg in die richtige Richtung. Für die Hochzeitsgäste ist das Spalierstehen eine Möglichkeit, dem Brautpaar die Ehre zu erweisen.

Über die Schwelle tragen

Es ist einer der alten Hochzeitsbräuche, dass der Bräutigam seine Braut über die Schwelle der Wohnung trägt. Man glaubte früher, dass böse Geister unter der Türschwelle lauern. Wenn der Bräutigam aber seine Baut über die Schwelle trägt, so ist sie vor den bösen Dämonen geschützt.